Martin Mittersteiner zeichnet in seinem gesellschaftskritischen Stück, das mit Hilfe des Dramatikerstipendium des Landes Kärnten entstand, ein Panoptikum der Einsamkeit. Durch die Perspektive eines alten, in seiner Wohnung dahinsiechenden Mannes, der seine Mitmenschen vom Fenster aus beobachtet, sehen wir getriebenen Figuren. Sie sind gehetzt von finanziellen Nöten, zwanghaftem Karrieredenken und Geltungsdrang: eine junge Frau, die beim Bewerbungsgespräch bis zur Selbstausbeutung geht; ein junges Paar, das sich einvernehmlich trennt um sich auf die jeweilige Karriere zu konzentrieren; ein junger Immigrant; ein Drogendealer; eine Vorzugsschülerin;
Sie alle befinden sich zwanghaft auf der Suche nach Erfüllung und Befriedigung, und versuchen den gesellschaftlichen Druck auf irgendwie zu kompensieren.
eine Lesung von theaterSymbiosis durchgeführt am 11.01.2015, um 19.30 im Kulturhofkeller (Villach)